Letzte Änderung dieser Seite: 3.11.2004: Informationen
zu MMR eingefügt.
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www.
Gothawagen .de
- Im Modell
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Herrmann
+ Partner-Modell des Dresdner T57 auf der Mini-Anlage meiner Freundin
(Kreis mit Ausweichgleis) .
Foto: Christoph Heuer
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Auch für Modellbauer sind die Gothawagen
interessant, bereichern sie doch jede Modellbahnanlage nach ostdeutschem
Vorbild. Deswegen möchte ich hier auch kurz zeigen, was
es für Möglichkeiten gibt, Gothawagen im Maßstab
1:87 herzustellen.
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Das Angebot von Modellbahn-Herstellern
Mittlerweile haben drei Kleinserienhersteller
Gothawagen im Angebot: Herrmann + Partner aus Dresden, Fröwis
aus Berlin und MMR aus Usti nad Labem in Tschechien. Während
Herrmann + Partner immer recht günstige Kunststoff-Bausätze
und Fertigmodelle anbietet, baut Herr Fröwis exklusive Miniaturen
aus Messing und Resin. MMR baut ebenfalls in Resin, aber mit weniger
Details als Fröwis.
Herrmann + Partner
Zwei Grundbauformen stellt Herrmann + Partner
(www.herrmannundpartner.de
) her: Den T57/B57 und den T59E/B59E. Alle Bausätze haben
ein einteiliges Gehäuse, an das nur noch das Dachteil angeklebt
werden muß. Die Fenstereinsätze halten passgenau auch
schon ohne Kleber, genug unauffällige Flächen zum Einkleben
sind aber vorhanden. Etwas diffizil sind nur die gewölbten
Eckfenster. Die Wagenkästen sind in verschiedenen Varianten lackiert
erhältlich. Dach und Inneneinrichtung sind nur eingefärbte
Kunststoffteile, wobei die Inneneinrichtung von dem erheblich älteren
Modell der LOWA-Wagens übernommen wurden. Hier ist eine farbliche
Nachbehandlung doch angeraten, um das Aussehen noch zu verbessern.
Die eigentlich geringen Unterschiede zwischen T57 und T59E werden
gut wiedergegeben, so wurde nicht nur das Gehäuse verändert,
sondern auch die Bodenplatte und die Fenstereinsätze. Nur auf
dem Dach muß man konsequenterweise an der hinteren Plattform
die Nachbildungen des Kabelkanals und der Stromabnehmer-Abzugsleine
entfernen. Einen sehr guten Antrieb gibt es von PMT (
www.pmt-modell.de
). Seit einiger Zeit ist von Herrmann + Partner auch
ein Modell des G4-61 angekündigt, das es bislang aber nur als
Handmuster gibt. Wenn man bedenkt, daß vom T57 nur die Fenstereinsätze
und Fahrgestellblenden übernommen werden können, ist das
auch nicht verwunderlich. Schließlich sind drei völlig
unterschiedliche Gehäuseteile, Dächer, Bodenplatten und
die Inneneinrichtung neu zu erstellen. Nach neuesten Informationen
soll das Modell Ende 2005 oder Anfang 2006 ausgeliefert werden.
Fröwis&
Auch von Fröwis gibt es einen T57 mit B57 und
den Großraumzug T4-62 mit B4-61. Beide sind in Mischbauweise
Kunststoff - Metall erstellt. Die Modelle sind nur als handgearbeitete
Fertigmodelle erhältlich, wahlweise mit Antrieb. Den Großraumzug
gibt es in verschiedenen Berliner Ausführungen, den T57 zusätzlich
in der Version der Reichsbahn für die Bahn in Klingenthal.
Weitere Informationen findet man unter
www.froewis.de
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MMR
Seit November 2004 gibt es vom tschechischen Kleinserienhersteller
MMR in Usti nad Labem ebenfalls ein Modell des T4-62 mit B4-61. Das
Modell ist einfacher gehalten als das Fröwis-Modell, aber auch preisgünstiger.
Bislang ist eine Dresdner Variante im Angebot, eine Berliner Variante
soll folgen. Eine Homepage gibt es nicht, aber eine Email:
modely.mmr (at) volny.cz
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Ideen zum Umbau
oder Selbstbau
Eigentlich ist das Angebot an Modellen der Gothawagen
recht gut. Ein paar Möglichkeiten zum Umbau möchte
ich hier aber geben, wobei ich diese Ideen noch nicht ausprobiert
habe, aber irgendwann ausprobieren werde. (Persönlicher
Hinweis: Bei mir hat der "Modellbau im Maßstab 1:1" Vorrang,
siehe: Restaurierung
.)
T57/B57 Umbau zum Einrichter
Wie aus den Wagenparkslisten hervorgeht, wurden einige T57
und B57 zu Einrichtern umgebaut. Im Modell gibt es zwei Möglichkeiten.
Entweder nimmt man vorbildgerecht einen T57 oder B57 als Ausgangsmodell,
sägt linksseitig die Türen aus und ersetzt diese durch
eine Kunststoffplatte mit entsprechendem Fensterausschnitt. Die
Fenstereinsätze für Einrichtungswagen liegen auch den
Zweirichtern bei. Dabei sollte man auf den kleinen Unterschied zum
T59E achten: Die Verblechung der Türen geht bei den umgebauten
T57/B57 etwas weiter nach unten als die Schürzen am Wagenkasten,
um die ehemaligen Trittstufen abzudecken. Da der Umbau meist im Rahmen
einer Grundinstandstetzung erfolgte, müssen die Alu-Zierleisten
entfernt werden.
Wenn man einen T59E oder B59E als Ausgangsmodell
nimmt, erspart man sich Schneidearbeiten am Wagenkasten. Es muß
nur ein ca. 1 mm dicker Plastikstreifen in der Breite der Trittstufe
an den Wagenkasten geklebt werden. Mit etwas Silberfarbe kann man
an den Fenstern die Teilung der Ausstellfenster andeuten.
T57E
Der T57E (Erfurt und Halle) ist vom Wagenkasten fast identisch
mit dem T59E, den man als Ausgangsmodell nutzen kann. Das überbreite
Plattformfenster ist das Merkmal dieser Wagen. Deswegen wird das
Plattformfenster mit einer Laubsäge ausgesägt und ausgefeilt
bis der Fenstersteg zum Fahrgastraumfenster nur noch ca. 3 mm breit
ist. Das Loch für die Blinkernachbildung muß dabei verschwinden.
Das neue Plattformfenster entsteht aus einer durchsichtigen Kunststoffplatte.
Unter Verwendung eines zweiten Spritzlings für die Sitze, lässt
sich die vorbildgerechte Reihenbestuhlung nachbilden. An der Türseite
sind es sieben Einzelsitze, an der türlosen Seite zwei Einzelsitze,
fünf Doppelsitze und ein Einzelsitz. Der erste Sitz ist auf
der Vorderplattform. Die Erfurter Variante hatte nur Einzelsitze.
Bei den grundinstandgesetzten T57E (Erfurt, Frankfurt/Oder) wurde
das Fenster auf die Standardbreite verkleinert. Wenn man diese Version
nachbilden möchte, kann man also ein Seitenfenster eines zusätzlichen
Fenstereinsatzes benutzen. Ansonsten gilt das unten Gesagte für
die grundinstandgesetzten T57.
Grundinstandgesetzter T57/B57
Die Rammbohlen werden etwas gekürzt, so daß
etwa 1 mm zwischen der Wagenecke und der Rammbohle verbleibt. Die neue
Lackierung ist schwarz. Die Öffnungen für die seitlichen
Liniennummern werden mit Kunststoffspachtel verschlossen. Wenn man
ein Modell mit Alu-Zierleisten als Ausgang nimmt, müssen diese
abgeschliffen werden, es gibt aber mittlerweile auch Modelle ohne
Aluleisten (Sondermodell Woltersdorf, z.B. über
Wolfgang Klaus
erhältlich). Die Türgriffe müssen
ebenfalls entfernt werden, durch Abschleifen, Abfeilen oder vorsichtiges
Abkratzen mit einem Bastelmesser. Nun können aus dünnen
Draht gebogene neue Türgriffe angesetzt werden. Nach einer
neuen Lackierung ist das Modell schon fertig.
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Kein grundinstandgesetzter T57, aber durchaus
ähnlich: Ein Modell von Dessau 35. Man beachte die geänderten
Fenster. Der Effekt mit den großen Klappfenstern wurde durch
einen schmalen Klebestreifen in der Farbe des Wagenkastens erzielt.
Dies ist der lackierte ehemalige Zierstreifen.
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T2-61, T2-62 und T2D
Aus dem T59E von Herrmann + Partner läßt
sich recht einfach ein T2-61, T2-62 oder T2D erstellen, oder
auch die entsprechenden Beiwagen. Zusätzlich zum Original-Bausatz
benötigt man einen weiteren Fenstereinsatz für die Seitenfenster
und einen Spritzling mit Sitzen.
Der Fenstersteg zwischen Kabinenfenster und Plattformfenster
wird vorsichtig mit einem Bastelmesser ausgeschnitten. Wie beim T57E
wird das Plattformfenster ausgeschnitten, bis nur noch ein ca. 3 mm
breiter Steg zum Fahrgastraumfenster vorhanden ist. Aus dem zusätzlichen
Fenstereinsatz wird ein Fenster ausgeschnitten und als Schablone zum
Einkleben des Fensterstegs benutzt. Das neue breite Kabinenfenster
entsteht aus dem entsprechend zurechtgesägten und -gefeilten ehemaligen
Plattformfenster. Die großen Klappfenster werden durch einen
dünnen Streifen silbernes Klebeband nachgebildet. Hierfür
kann man Reste der Klebefolie für die Zierleisten silber lackieren.
Mit Zahnpasta auf einem weichen Lappen werden vorher die aufgedruckten
Klappfenster wegpoliert. Die feinen Putzkörper beseitigen den Aufdruck
sehr schonend.
Die charakteristischen länglichen "Wartburg"-Rückleuchten
kann man aus einer der Kunststoffachsen nachbilden, aus der man in sehr
spitzem Winkel eine Scheibe ausschneidet.
Die Frontschürze und der Kletterschutz entstehen aus ein
paar Kunststoffresten. Ich habe hierfür den Spritzling für
die Rammbohlen verwendet, der hat für die Frontschürze schon
die korrekte Wölbung.
Die Blinker links werden stumpf anklebt. Beim T2-62 und T2D
muß noch die Fahrkurbel abgeschnitten werden und dafür
aus einem Röhrchen eine schmale Scheibe als Schaltrad geschnitten
werden. Diese wird in einem flachen Winkel mittig auf das Fahrerpult
geklebt.
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Mein Modell
eines T2-61 im Rohbau. Deutlich sind die geänderten Seitenfenster
zu erkennen Noch fehlt die Frontschürze.
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Bei der
Heckansicht erkennt man die Rückleuchten und das geänderte
Dach.
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Bei der
Inneneinrichtung des T2-61 sieht man die geänderte Sitzanordnung
und die gerade Rückwand der Fahrerkabine. Die Bodenplatte stammt
von einem Zweirichter, deswegen die Umbauten der linken Trittstufen.
Im Moment ist der Wagen nur ein Standmodell.
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Der weitgehend
fertiggestellte Wagen von links. Zu erkennen ist die nun geschlossene
Frontschürze. Leider sieht man auch, daß die Lackierung der
Alu-Zierleisten nicht abriebfest ist. Noch glänzt das Fahrwerk plastikhaft.
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Der fertige
Wagen von hinten. Ein zweites Fahrgestell mit Motorisierung (von pmt)
ist schon in Arbeit. Dann wird auch der Stromabnehmer gegen ein funktionsfähiges
Exemplar getauscht..
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G4-61
Zuletzt läßt sich auch der Gelenkwagen
G4-61 bzw. G4-65 aus dem Zweiachser umbauen, solange der Typ noch
nicht lieferbar ist. Der Aufwand ist erheblich: Die türlosen
Seiten sind analog zum T2-61 zu ändern. Die Plattformen auf
der Türseite verlangen nach vollständigem Selbstbau aufgrund
der schmalen Fenster neben den Türen und der Falttüren,
die breiter sind, als die Schiebetüren der Zweiachser. Das Fahrgestell
ist gegenüber dem Zweiachser etwas in Richtung der Plattformen
verschoben. Ich will hier nicht ins Detail gehen, es gibt aber Eigenbaumodelle
des Gotha-Gelenkwagen, wie in der Fotogalerie über die Anlage
von René Felgentreu aus Berlin auf
www.modelltram.de
von Jan Ruppert zu sehen ist:
http://mitglied.lycos.de/trammodell/seite52.htm
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